Praktische Beschreibung von IT-Strategien (inkl. fiktivem Beispiel)

Eine IT-Strategie ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtstrategie eines Unternehmens. Sie ist ein eigenständiger Plan zur Nutzung der Informationstechnologie, um die Geschäftsziele des Unternehmens zu erreichen und nicht einfach Bestandteil oder gar Fußnote der allgemeinen Unternehmensstrategie.

In diesem Beitrag werden wir uns näher mit der IT-Strategie befassen, wie sie erstellt wird und wie sie sich von der allgemeinen Unternehmensstrategie abgrenzen sollte.

Was ist eine IT-Strategie?

Eine IT-Strategie ist ein Plan, der beschreibt, wie ein Unternehmen die Informationstechnologie nutzen wird, um seine Geschäftsziele zu erreichen. Die IT-Strategie sollte eng mit der allgemeinen Unternehmensstrategie verknüpft sein und sowohl kurz- als auch langfristige Ziele umfassen. Die IT-Strategie sollte auch den technologischen Fortschritt und die zukünftigen Entwicklungen in der Branche berücksichtigen.

Wie erstellt man eine IT-Strategie?

Es gibt die Möglichkeit, fertige IT-Strategien von Branchenverbänden oder externen Unternehmensberatungen einzukaufen. Das spart Zeit und Geld, ist aber meiner Meinung nach überhaupt nicht sinnvoll. Ich kenne solche Strategien. Sich solche durchzulesen ist eine Aufgabe für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat. Im Vergleich hierzu wirken Gesetzestexte fast wie Thriller von Dan Brown.

Daher sollte die Erstellung einer IT-Strategie immer eine interne Aufgabe sein, die gegebenenfalls von einer externen Beratung unterstützt wird, jedoch nicht vollständig an diese abgegeben wird.

Die Erstellung einer IT-Strategie erfordert eine gründliche Analyse der aktuellen IT-Landschaft des Unternehmens und eine klare Vorstellung von den Geschäftszielen.

Die folgenden Schritte können bei der Erstellung einer IT-Strategie helfen:

1. Analyse der aktuellen IT-Landschaft: Eine gründliche Analyse der aktuellen IT-Infrastruktur des Unternehmens ist ein wichtiger erster Schritt bei der Erstellung einer IT-Strategie. Hierbei sollte man sich mit Fragen auseinandersetzen, wie: Welche Systeme werden verwendet? Wie funktionieren sie? Was sind ihre Stärken und Schwächen?
2. Identifizierung von Geschäftszielen: Das Verständnis der Geschäftsziele des Unternehmens ist entscheidend, um eine effektive IT-Strategie zu erstellen. Hierbei sollte man sich Fragen stellen, wie: Welche Ziele soll die IT-Strategie unterstützen? Wie kann die Informationstechnologie dabei helfen, diese Ziele zu erreichen?
3. Festlegung der IT-Strategie: Die IT-Strategie sollte die Geschäftsziele des Unternehmens unterstützen und sicherstellen, dass die IT-Infrastruktur und -Systeme den Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Die IT-Strategie sollte auch berücksichtigen, wie sich die Technologie in Zukunft entwickeln wird.
4. Umsetzung der IT-Strategie: Die Umsetzung der IT-Strategie erfordert eine klare Planung und Organisation. Es ist wichtig, dass alle beteiligten Mitarbeiter und Abteilungen in den Plan eingebunden werden und die Strategie kennen und verstehen. Die Umsetzung der IT-Strategie erfordert auch eine klare Priorisierung und Budgetierung.

Eine IT-Strategie sollte einen möglichst geringen Umfang haben (so viel wie nötig und so wenig wie möglich) und sich auf die spezifischen Bedürfnisse der IT-Abteilung(en) konzentrieren. Eine gute IT-Strategie enthält klare Ziele und Visionen für die Informationstechnologie des Unternehmens, kann aber auch konkrete Handlungsanweisungen und Maßnahmen enthalten, um diese Ziele zu erreichen (jedoch nicht auf der Flughöhe von Arbeitsanweisungen!). Die Strategie sollte so geschrieben sein, dass sie von allen relevanten Stakeholdern im Unternehmen verstanden werden kann, einschließlich des Managements, der IT-Mitarbeiter und der Benutzer von IT-Systemen im Unternehmen.

Ziel der Strategie ist letztlich, dass die relevanten Mitarbeiter die Strategie kennen und verstehen und dass sie wissen, was von ihnen erwartet wird, um dieser Strategie zuzuarbeiten.

Wie grenzt sich eine IT-Strategie von der allgemeinen Unternehmensstrategie ab?

Eine IT-Strategie sollte eng mit der allgemeinen Unternehmensstrategie verknüpft sein und diese konkretisieren, aber es ist wichtig zu verstehen, dass die IT-Strategie ein eigenständiger Plan ist. Hierbei sollte man sich bewusst sein, dass die IT-Strategie sich auf den Einsatz von Informationstechnologie konzentriert, während die allgemeine Unternehmensstrategie einen umfassenderen Ansatz verfolgt, der Aspekte wie Marketing, Finanzen, Personalwesen und andere Bereiche umfasst.

Die IT-Strategie sollte die spezifischen Bedürfnisse und Ziele der IT-Abteilung(en) berücksichtigen, während die allgemeine Unternehmensstrategie das gesamte Unternehmen abdeckt. Es ist jedoch wichtig, dass die IT-Strategie eng mit der allgemeinen Unternehmensstrategie abgestimmt ist, um sicherzustellen, dass die IT-Infrastruktur und -Systeme den Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen und die Geschäftsziele unterstützen.

Insgesamt ist eine gut durchdachte IT-Strategie ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs eines Unternehmens. Eine klare und effektive IT-Strategie kann dazu beitragen, die Effizienz und Produktivität des Unternehmens zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Indem sie sich auf die Bedürfnisse der IT-Abteilung konzentriert und eng mit der allgemeinen Unternehmensstrategie verknüpft ist, kann eine IT-Strategie dazu beitragen, das Potenzial der Informationstechnologie voll auszuschöpfen und das Unternehmen auf den Erfolgskurs zu bringen.

Beispiel einer IT-Strategie

Als grobes Beispiel für eine IT-Strategie könnte Folgendes dienen:

1. Ziele und Vision: Die IT-Abteilung wird sich darauf konzentrieren, die Effizienz und Produktivität des Unternehmens zu steigern, indem sie innovative Technologien einsetzt, die den Geschäftsbetrieb verbessern und Kosten senken. Die Vision der IT-Abteilung ist es, ein zuverlässiges, skalierbares und flexibles IT-System aufzubauen, das die Geschäftsziele des Unternehmens unterstützt.
2. Bestandsaufnahme: Eine umfassende Analyse der bestehenden IT-Infrastruktur wird durchgeführt, um Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Hierbei werden alle Geschäftsbereiche berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse des gesamten Unternehmens abgedeckt werden.
3. Handlungsempfehlungen: Auf der Grundlage der Bestandsaufnahme werden konkrete Handlungsempfehlungen formuliert. Dies umfasst unter anderem die Einführung einer neuen ERP-Software, die Verbesserung der Kernprozesse durch die Implementierung von Process Mining und die Migration einiger IT-Systeme in die Cloud.
4. Umsetzung: Die Umsetzung der Handlungsempfehlungen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und Stakeholdern im Unternehmen. Die IT-Abteilung ist verantwortlich für die Überwachung und den Fortschritt der Implementierung und wird regelmäßige Berichte erstellen, um sicherzustellen, dass die Ziele erreicht werden.
5. Überwachung und Bewertung: Die IT-Strategie wird regelmäßig überwacht und bewertet, um sicherzustellen, dass die IT-Abteilung auf dem richtigen Kurs bleibt und dass die Geschäftsziele des Unternehmens unterstützt werden. Auf dieser Grundlage können Anpassungen vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass die IT-Abteilung den Anforderungen des Unternehmens gerecht wird.