Identifikation und Umsetzung einer Prozessautomatisierung

Am 15. Dezember habe ich meine Bachelor-Thesis verteidigt. Diese hat auf wissenschaftlicher Ebene ein Studienprojekt beschrieben, das Robotic Process Automation (RPA) behandelt hat. RPA ist eine Methode zur Automatisierung von Prozessen, ohne die Prozesslogik zu verändern oder Schnittstellen nutzen zu müssen. Hierfür agiert die RPA-Software auf der Benutzeroberfläche eines Computers, wie ein Mensch es auch tun würde. Der Unterschied liegt in der Geschwindigkeit und Genauigkeit der Bearbeitung, die bei einem Roboter bzw. Bot wesentlich höher als bei einem Menschen sind.

Wissenschaftliche Methodik

Den zugrundeliegenden Forschungsprozess habe ich auf Basis der gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik durchgeführt, um am Ende ein praxistaugliches Ergebnis zu konstruieren, das – so die Vermutung – einen bestimmten Prozess verbessern und seine Effizienz erhöhen kann. Konkrete Forschungsfragen sind hierbei die Fragen, wie ein exemplarischer RPA-Prozess in der Bank ausgewählt gestaltet werden kann und ob es einen Produktivitätszuwachs durch den Einsatz von RPA gibt.

Prozessanalyse

Im Rahmen des Projekts habe ich alle Prozesse des Kernbanksystems mittels Process Mining – eine Analysemethode, der Ereignislogs aus IT-Systemen zugrunde liegen – und durch eine Bewertung des Automatisierungspotenzials beurteilt, um auf Basis dieser Daten eine Automatisierungswürdigkeit abzuleiten. Aus der gebildeten Matrix wurde der Prozess der Legitimationsdatenbearbeitung ausgewählt. In Zusammenarbeit mit der Fachabteilung wurde ein Prozessdefinitionsdokument erstellt, das jeden einzelnen Prozessschritt beinhaltet und die Basis der anschließenden Bot-Entwicklung durch mich bildet.

Ergebnis

Das Ergebnis ist ein Prototyp, der einen Prozess autonom bearbeiten kann. Es ist weitere Entwicklung nötig, um diesen Prototyp produktiv in der Bank nutzen zu können, jedoch zeigt er schon den erwarteten Effekt: Er beschleunigt den Prozessablauf deutlich und ist dabei genauer als ein Mensch. Vorgänge, die der Bot nicht im Rahmen seiner Programmierung selbst erledigen kann, werden an Menschen abgegeben. Hierdurch wurden die Vermutung zu Projektwirkung und die Forschungsfragen bestätigt.

Gleichzeitig gab es einen enormen Wissenszuwachs in der Bank zu den Themen Process Mining und RPA. Mit diesem Wissen können zukünftig bankintern weitere Bots entwickelt werden, um die Automatisierung von Prozessen und damit die digitale Transformation weiter voranzutreiben. Es ist davon auszugehen, dass RPA in der Bank zukünftig einen sehr hohen Stellenwert haben wird, wenn es um die Verbesserung von Prozessen geht.

Über mich

Mein Name ist Wolf Rasmussen, ich bin 31 Jahre alt und als Wirtschaftsinformatiker Berater für Digitalisierungsthemen. Mein Schwerpunkt liegt auf Prozessmanagement, meine Interessen liegen darüber hinaus auch in den Bereichen Strategie und Management.

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